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«Chris, hinter dir steht eine Katze.»

Aktualisiert: 6. Apr. 2019

Eine aussergewöhnliche Freundschaft verbindet den African Wildlife #Fotografen Christoph Tänzer mit dem Einheimischen Morusinyane Garenamotse aus Botswana, auch genannt «Lucky». Von ihm wird er seit Jahren für seine Aufnahmen durch #Botswana begleitet.


Wann bist du Lucky zum ersten Mal begegnet?


2015 war er mein Guide in Khwai, einem Schutzgebiet am äusseren Okavango Delta, das von einer Community geführt wird. Wir haben ein paar Tage gebraucht, um uns aneinander zu gewöhnen, aber ich glaube, uns beiden war sehr schnell klar, dass wir eine besondere Verbindung haben. Mit Sicherheit haben wir uns ein Jahr später auf unserer Reise durch die #Kalahari richtig kennengelernt, während der wir zusammen über 2'500 Kilometer zurückgelegt haben.


Portrait Christoph Tänzer

Du bezeichnest Lucky gerne als Mentor, warum ist das so?


Ich denke, es ist vor allem ein Ausdruck meiner Wertschätzung ihm gegenüber. Er hat mir über die vergangenen Jahre unzählige Dinge beigebracht, wofür ich sehr dankbar bin und welche sich schliesslich auch in meiner #Fotografie wiederfinden. Ich sehe durch ihn vieles aus einer ganz anderen Perspektive. Das Wissen, das er mir über die #Tiere, die #Natur im Allgemeinen, aber auch über seine #Kultur vermittelt, ist unglaublich wertvoll und einfach unbezahlbar. Er hat seine ganz eigene Art, mich immer wieder zu fordern, aufs Neue zu testen und hat zudem einfach einen wunderbaren Humor.


Kannst du eure Zusammenarbeit genauer beschreiben?


Das A und O unserer Zusammenarbeit ist Vertrauen und natürlich eine extrem gute Vorbereitung. Wenn ich eine Reise plane, benötige ich bis zu einem Jahr Vorbereitungszeit. Ich recherchiere sehr viel, tausche mich mit befreundeten Wissenschaftlern aus und entwickle dann mein Idee. Anschliessend teile ich sie mit Lucky. Er plant dann eine Route und beginnt mit der Organisation. Erst vor Ort besprechen wir die Details. Denn die Wildnis erfordert, sich auch immer wieder von einer zu strengen Planung zu lösen. Lucky kennt zudem meine Art zu fotografieren, was sehr vieles erleichtert. Uns verbindet natürlich auch die tiefe Liebe zur Natur Afrikas.

Portrait Morusinyane «Lucky» Garenamotse

Was ist die wichtigste Lektion, die du über die Jahre gelernt hast?


Geduld, aber auch Vertrauen zu haben. Die Tiere wie auch der afrikanische Busch haben eine eigene Dynamik und eigene Gesetze. Du musst dich als Mensch, beziehungsweise Fotograf, als einen Teil der Natur sehen und auch dementsprechend handeln. Wichtig ist auch das Vermeiden unnötiger Risiken. Ich denke, Lucky hat viel dazu beigetragen, dass ich das recht schnell verinnerlicht habe.


Was war euer bisher einschlägigstes Erlebnis zusammen?


Das ist schwer zu sagen, da wir schon so viele komische, aber auch absurde und zum Teil gefährliche Situationen zusammen erlebt haben. Ich denke aber immer wieder gerne an eine Begegnung zurück, die wir 2016 in der Kalahari hatten. Aus irgendeinem Grund, an den ich mich nicht mehr erinnere, haben wir unser Camp aufgebaut, als es bereits dunkel war, was wir sonst immer vermeiden. Während ich am Feuer unser Abendessen gekocht habe, hat Lucky einen Teil unserer Ausrüstung im Wagen verstaut. Ich habe mit dem Rücken zu einer Anhöhe gesessen und hatte bereits ein merkwürdiges Gefühl.


Auf einmal sagt Lucky: «Chris, hinter dir steht eine Katze». Ich habe mich langsam umgedreht und sah eine #Leopardin, etwa zehn Meter von mir entfernt, auf der Anhöhe stehen. Das Tier hat uns beobachtet und man konnte förmlich sehen, dass es eine Entscheidung trifft – flüchten oder ein Risiko eingehen. Wir haben uns so wenig wie möglich bewegt und die Katze ist nach einigem Zögern in einem Abstand von etwa zehn Metern um uns und das Camp herumgelaufen. Sie blieb kurz stehen, schaute zurück und verschwand in der Dunkelheit.


Das war einer dieser «Das-Herz-rutscht-in-die-Hose-Momente», doch danach überwältigt dich das Wunder, das du gerade gesehen hast. Wir haben uns den Rest des Abends gefreut wie kleine Kinder. Es ist einfach fantastisch, so etwas mitzuerleben.


Christoph Tänzer zusammen mit Morusinyane «Lucky» Garenamotse
Christoph Tänzer zusammen mit Morusinyane «Lucky» Garenamotse, während den Aufnahmen der Serie «Jäger».

 

«Chris, there’s a cat behind you.»

An extraordinary friendship bonds the African wildlife #photographer Christoph Tänzer with the local man Morusinyane Garenamotse from Botswana, also known as “Lucky”. He has accompanied him for years now through #Botswana for his photos.


When did you meet Lucky for the first time?


In 2015, he was my gu